Tiergestützte Behandlung bei Demenz

Tiergestützte Behandlung bei Demenz-Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass das Zusammensein mit Tieren dem Menschen gut tut. Haustiere wie Hunde, Katzen, Kaninchen und andere beruhigen die Sorgen und Beschwerden von Demenzpatienten.

Im Rahmen der tiergestützten Therapie können sich die Patienten mit Tieren beschäftigen, sie pflegen oder mit ihnen kommunizieren. Das Ziel ist die langfristige Erhaltung der körperlichen, geistigen oder emotionalen Fähigkeiten. Im besten Fall fördert die tiergestützte Behandlung die soziale Interaktion, was das Wohlbefinden des Patienten steigert. Auch die Bedürfnisse der Tiere, z. B. nach artgerechter Unterbringung, Nahrung und Sauberkeit, müssen berücksichtigt werden. Hunde, Katzen, Pferde, Delphine und Lamas sind einige Beispiele für Therapietiere.

Möglichkeiten für den Einsatz von Tieren in der Therapie

Menschen mit Demenz können durch den Kontakt mit Tieren in medizinischer, geistiger und sozialer Hinsicht profitieren. Der Umgang mit Tieren stärkt das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl, regt alle Sinne an, fördert die körperliche Aktivität, verbessert die motorischen Fähigkeiten und den Gleichgewichtssinn, baut Stress ab, erhöht die Wachsamkeit und Reaktionsfähigkeit und wirkt entspannend.

Die Studie “Animal-Assisted Intervention and Dementia” der Purdue University in West Lafayette aus dem Jahr 2018 ergab, dass die Therapie mit Hunden und Katzen fast zwei Dritteln der Patienten bei ihrem gewalttätigen Verhalten half. Positive Auswirkungen wurden auch in den Bereichen “körperliche Aktivität”, “Kommunikation” und “Gemütszustand” festgestellt, so die Forscher. Sie entdeckten, dass es für manche Demenzkranke einfacher ist, Beziehungen zu Tieren aufzubauen als zu Menschen.

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Tiergestützte Behandlung bei Demenz

Amerikanischen Experten zufolge halfen vor allem Hunde den Betroffenen, sich weniger ängstlich zu fühlen, und ermutigten sie, aktiver zu sein und sich sozial zu verhalten. Hunde reagieren auf Berührungen, Gesten und Blickkontakt, drücken ihr Mitgefühl aus, indem sie streicheln, kraulen oder mit dem Schwanz wedeln, und nehmen Gefühle instinktiv wahr, was sie besonders geeignet macht.

Ihre Verehrung wird auch nicht durch die Schwächen ihrer menschlichen Gegenstücke beeinträchtigt. Unverständliche Geräusche oder hartnäckige verbale Wiederholungen machen Hunden nichts aus. Ein Vorteil der tiergestützten Therapie ist die Erleichterung für Familienmitglieder und Betreuer. Allerdings sind diese Behandlungen für Menschen mit bestimmten Allergien oder mit einer Abneigung oder Phobie gegenüber Tieren nicht geeignet. Weitere Ausschlusskriterien sind offene Wunden und Erkrankungen der Atemwege.

Behandlungen mit Tieren in verschiedenen Formen

Es gibt verschiedene Formen der Tiertherapie für Demenzkranke. Besuchstherapien sind mit wenig Aufwand verbunden. Sie können auch von Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen sowie von Personen mit Mobilitätsproblemen in Anspruch genommen werden; in diesen Situationen besuchen oft Tierbesitzer mit ihren Tieren die Patienten. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Tiere in Pflegeheimen dauerhaft bei den Bewohnern unterzubringen. Wenn Demenzkranke noch in der Lage sind, sich individuell um die Tiere zu kümmern, ist dies ebenfalls sinnvoll.

Außerdem bieten einige Bauernhöfe tiergestützte Therapien an. Seit 2015 gibt es in Schleswig-Holstein die Initiative “Bauernhöfe als Orte für Menschen mit Demenz”. Mittlerweile nehmen 14 Höfe an dem Projekt teil. Darüber hinaus gibt es vergleichbare Angebote in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Niedersachsen und Bayern.

Tiergestützte Behandlung bei Demenz-Assistenzhunde für Demenzkranke

Im deutschsprachigen Raum gibt es nicht viele Hunde, die Demenzkranke als Alltagsbegleiter halten können. Das Potenzial ist enorm: Die Hunde geben den Erkrankten Ruhe und Sicherheit, leisten ihnen Gesellschaft und motivieren sie zu einem vergnüglichen (und sicheren) Spaziergang. Sie können einen Notfallknopf drücken oder Gegenstände sammeln und tragen.

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