Emotionen und Alzheimer

Emotionen und Alzheimer
 

Emotionen und Alzheimer-Emotionen sind ein wichtiges Element der menschlichen Existenz, doch wir verstehen nicht ganz, wie sie funktionieren. Selbst die Wissenschaft hat Schwierigkeiten. Es gibt keine einheitliche Definition für sie. Dennoch gibt es mehrere Erklärungsversuche.

Wenn es um Probleme des Körpers und des Geistes geht, können Sie dem so genannten “Pschyrembel” vertrauen. Seit mehr als einem Jahrhundert werden in dem bekanntesten medizinischen Wörterbuch Krankheiten, Diagnosen und Behandlungen identifiziert und diskutiert.

Mehr als 400 Autoren diskutieren und ändern die Artikel täglich. Die 268. Auflage ist jetzt verfügbar (ab 2020). Es gibt auch einen Abschnitt über Gefühle. Darin heißt es kurz und bündig wie folgt: “Äußere und innere Reize sowie Kognitionen erzeugen Gefühle auf psychischer und körperlicher Ebene.

Emotionen dienen dem Überleben des Individuums oder der Spezies sowie der Steuerung des sozialen Zusammenlebens und, wenn nötig, der inneren Umwelt.” Das scheint technisch richtig zu sein. Allerdings wird man durch die Erfahrung nicht klüger.

Emotionen und Alzheimer-Was sind die Unterschiede zwischen Emotionen und Gefühlen?

Was genau sind Emotionen? In der Wissenschaft werden Beschreibungen dieses Phänomens, das ein wesentlicher Aspekt der menschlichen Existenz ist, verwendet. So werden Emotionen manchmal als ein durch Umweltfaktoren verursachtes Reiz-Reaktions-Muster definiert. Andere bezeichnen sie als eine unkontrollierbare neurophysiologische Reaktion im Gehirn.

Wieder andere sind der Meinung, dass Emotionen Teil eines mentalen und psychologischen Lernprozesses und somit ein soziales Konstrukt sind, das durch Erwartungen, Bestrebungen und Überzeugungen geprägt ist.

Die Unterscheidung zwischen Emotionen und Gefühlen – zwei Kategorien, die im täglichen Leben oft verwechselt werden – ist nach wie vor umstritten. Beide haben jedoch eine unterschiedliche Bedeutung: Mit “Gefühl” ist in erster Linie eine sinnliche Erfahrung gemeint: Zum Beispiel empfinden wir im Winter Minusgrade auf unserer Haut als kühl. Wenn wir zum Beispiel eine heiße Kochfläche berühren, empfinden wir Unbehagen.

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Emotionen sind im Gegensatz zu Empfindungen beobachtbar und messbar, wie z. B. ein erhöhter Herzschlag oder eine Veränderung des Hormonspiegels im Blut. Diese beiden Symptome weisen auf eine physiologische Reaktion hin.

Neben diesen biologischen emotionalen Reaktionen gibt es auch Verhaltensmerkmale: Mimik und Gestik, Körperhaltung und Stimmlage. Emotionen sind Auslöser und Begleiter von bewussten Handlungen. Sie haben auch Auswirkungen auf die Wahrnehmung, das Denken und das Gedächtnis.

Wie wirkt sich Demenz auf den emotionalen Zugang aus?

Emotionen und Alzheimer-Der Mensch ist zumindest bis zu einem gewissen Grad in der Lage, seine Gefühle zu regulieren und zu kontrollieren. Wir verbergen zum Beispiel Gefühle wie Angst oder Feindseligkeit, Ekel oder Freude, Schuldgefühle oder Wut, wenn wir glauben, dass sie gesellschaftlich inakzeptabel sind.

Dies ist auf eine kognitive Leistung zurückzuführen. Diese Fähigkeit geht verloren, wenn der Verstand bei einer Demenzerkrankung nachlässt. Anders ausgedrückt: Die Demenz öffnet die Tür zu den Emotionen. Sie werden auch ausgestellt und können unzensiert erlebt werden.

Der Demenzkranke hingegen drückt nicht nur seine eigenen Gefühle offener aus, sondern hat möglicherweise auch ein besonderes Gespür für Emotionen, die nicht sofort erkennbar sind oder verborgen werden sollen. Das kann die Abscheu einer Pflegekraft sein, die morgens ins Zimmer kommt und feststellt, dass ihr Patient Stuhlgang hat.

Sie mag sich aufrichtig bemühen, ihre Verachtung mit einem freundlichen Lächeln zu verbergen. Das Grinsen, das Lippen und Augen umspielt, ist jedoch nicht kongruent, d. h. es passt nicht zusammen.

Demenzkranke können solche Dissonanzen über einen langen Zeitraum wahrnehmen und ungefiltert darauf reagieren. Demenzkranke hingegen können ihre Emotionen noch lange nach dem Wegfall von Sprache und Bewegung aus ihren Gesichtszügen interpretieren.

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Mimik, Gestik, Position im Raum, Blickkontakt und Berührung sind allesamt nonverbale Kommunikationsmittel, die zusätzlich zur gesprochenen Sprache eingesetzt werden. Diese Kommunikationsmöglichkeiten sind bei der Pflege und Betreuung von Demenzkranken besonders wichtig, da sich die verbalen Kommunikationsprobleme von Demenzkranken im Verlauf der Krankheit verschlimmern.

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