Der Zellbiologe Hyman erhält den Körber-Preis für seine Arbeiten zur Alzheimer-Krankheit
Der in Dresden tätige Zellbiologe Athnony Hyman erhält den diesjährigen Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft, der mit einer Million Euro dotiert ist. Er wird für seine grundlegenden Studien zu neurodegenerativen Erkrankungen wie der Alzheimer-Krankheit ausgezeichnet.
In einzelligen Fadenwurm-Embryonen hatten der 60-jährige Brite und seine Kollegen 2009 Proteinkondensate entdeckt, teilte die Körber-Stiftung am Donnerstag in Hamburg mit. Das Wissen darüber, wie diese membranlosen Proteintröpfchen in der Zelle entstehen und abgebaut werden, könnte helfen, Medikamente zur Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen wie ALS und Alzheimer (Amyotrophe Lateralsklerose) zu entwickeln. Er behauptete, dass Kondensate, die sich zu gefährlichen Ausscheidungen verhärten, die Ursache für viele Krankheiten sind. “Einige der wichtigsten ungelösten Probleme in diesem Bereich können mit Hilfe von Kondensaten gelöst werden. Die komplizierten molekularen Wechselwirkungen in den Tröpfchen werden von Forschern rund um den Globus untersucht”, so die Körber-Stiftung.
Der in Haifa, Israel, geborene Zoologe Hyman promovierte 1987 am King’s College London über die embryonalen Zellteilungen des Fadenwurms. Hyman stieg 1993 offenbar zum Gruppenleiter am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie in Heidelberg auf. Im Jahr 1999 war er an der Gründung des Max-Planck-Instituts für Molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden beteiligt, das er heute mit leitet.
Das Preisgeld wird Hyman für die Verbesserung der Techniken verwenden, heißt es in der Erklärung. Er sagte, sein Ziel sei es, die Codes der Aminosäuren zu knacken, die das Verhalten der Proteine bestimmen. Damit will er verstehen, wie neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und andere entstehen. Am 2. September wird dem Forscher im Hamburger Rathaus die Auszeichnung überreicht.