Demenz Ursachen, Diagnose Ursachen, Leben mit der Krankheit

Demenz: Ursachen, Diagnose und das Leben mit der Krankheit

Demenz ist der Terminus für eine ganze Reihe von Krankheiten, deren Gemeinsamkeiten in diversen Beeinträchtigung des Gedächtnisses und der kognitiven Kompetenzen liegen.

Die wörtliche Übersetzung des Wortes „Demenz“ aus der lateinischen Sprache lautet: „ohne Geist“, respektive „weg vom Geist“. Das fundamentalste Charakteristika der Demenz wird mit der direkten Übersetzung auf den Punkt getroffen, nämlich die Abnahme der geistigen Fähigkeiten.

Zu Beginn einer Demenz ist vor allem das Kurzzeitgedächtnis betroffen, die Patienten können nicht mehr zuverlässig auf dessen Inhalte zugreifen. In späteren Phasen kommt es zu Störungen im Bereich des dauerhaften Speichersystem des Gehirns, dem Langzeitgedächtnis. Während des Spätstadiums der Krankheit sind die Betroffenen vollends und 24/7 von Pflege und Betreuung durch andere Menschen abhängig.

Demenz ist NICHT identisch mit Alzheimer!

Bei der Erkrankung mit Alzheimer handelt es sich um eine spezielle Unterart der Demenz. Außerdem ist die Alzheimer-Erkrankung die häufigste Form der Demenz.

Die verschiedenen Erscheinungsformen der Demenz

Die primäre Demenz

Der Begriff „primäre Demenz“ beschreibt unter anderem die

Primär bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Ursache der Erkrankung im Gehirn verortet ist.
Die Form primären Demenz ist nicht heilbar, da das Absterben der Gehirnzellen ein irreversibler Prozess ist. Die betroffenen Zellen inklusive ihrer Funktionen lassen sich nicht wiederherstellen oder durch andere Zellen ersetzen.

Die sekundärer Demenz

Die sekundären Demenzen machen nur etwa ein Zehntel der Gesamtheit aller Demenzen aus.
Im Gegensatz zur primären Form sind bei der sekundären Ausprägung der Demenz andere Krankheiten, Medikamente, Alkohol- oder Drogenmissbrauch ursächlich verantwortlich. Bei den Medikamenten stehen hauptsächlich Psychopharmaka im Fokus des Krankheitsausbruchs. Aber auch psychische Erkrankungen, wie zum Beispiel Depressionen können eine sekundäre Demenz hervorrufen. Im physischen Bereich gelten ein starker und langer Mangel an Vitamin B12 und Erkrankungen der Schilddrüse als mögliche Ursachen für eine sekundäre Demenz.
Die sekundäre Demenz hat unter Umständen sehr gute Heilungschancen. Sobald man den Grund der Demenz kennt, kann man effektiv gegensteuern.

Diverse Demenzen

In Forschung und Lehre werden unterschiedliche Ausprägungen der Demenz postuliert.
Als erstes sei hier wiederum die Alzheimer-Demenz aufgeführt.
Die vaskulären Demenzen entstehen durch Durchblutungsstörungen im Gehirn.
Die dritte Form ist die Frontotemporale Demenz, hier sind am stärksten die Gehirnbereiche betroffen, die neben anderen Funktionen hauptsächlich für die Gefühle und das Verhalten im sozialen Kontext verantwortlich sind.
Eine weitere Form ist die Lewy-Körperchen-Demenz, sie ähnelt der Alzheimer-Variante, da auch diese Demenz-Form durch Ablagerungen von Eiweißen im Gehirn verursacht wird.

Die Differenzierung zwischen kortikaler und subkortikaler Demenz

Eine weitere Form der Klassifizierung ist auf die jeweils betroffenen Areale des Gehirns bezogen. In diesem Kontext spricht man von der kortikalen, beziehungsweise der subkortikalen Demenz.
Kortikal bedeutet: „die Gehirnrinde, also den Kortex betreffend“. Bei einer kortikalen Demenz kommt es zu Schädigungen des Kortex. In diese Klasse der Demenz fallen unter anderem die Alzheimer-Demenz und die Frontotemporalen Demenz.
Der Begriff „subkortikal“ bedeutet: unterhalb der Gehirnrinde. Die subkortikale Demenz ist also eine Erkrankung, bei der die Veränderungen unterhalb der Gehirnrinde, und/oder in noch tieferen Ebenen stattfinden. Eine besondere Unterart der vaskulären Demenz ist die Arteriosklerotischen Enzephalopathie. Diese Form zählt zu den subkortikalen Demenzen.
Bei vielen Patienten lassen sich die kortikalen und subkortikalen Krankheitsbilder nicht deutlich voneinander unterscheiden, oder es liegt eine gemischte Form der Demenz vor. Aufgrund dieser Differenzierungsprobleme ist die Klassifizierung in primäre und sekundäre Demenzformen deutlicher und transparenter.

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Die Auslöser von Demenzen

Die Mehrzahl der dementiellen Erkrankungen werden als primäre Demenzen klassifiziert. Das bedeutet, dass ihre Ursache direkt im Gehirn liegt. Das für eine Demenz typische Absterben der Nervenzellen ist noch nicht komplett erforscht und kann auch als Diagnose häufig nicht ganz eindeutig gestellt werden.
Nur bei den vaskulären Demenzen können die Auslöser meist klar definiert werden.

Demenz und Alter

Überwiegend betroffen von einer Demenz sind Menschen ab 65 Lebensjahren. Das Risiko an einer Demenz zu erkranken, steigt also proportional mit zunehmendem Alter.

Demenz und Vererbung

In der Regel ist der Faktor der Vererbung bei der Entstehung einer Demenz nicht relevant.
Eine Ausnahme besteht darin, dass eine genetische Veränderung die Ablagerungen von Eiweißen im Gehirn begünstigen.

Demenz und Alkoholmissbrauch

Der kontinuierliche Missbrauch von Alkohol zerstört empfindliche Teile der Blutgefäße und begünstigt die Entstehung von hohem Blutdruck. Diese beiden Faktoren können für Durchblutungsstörungen, Gefäßverengungen und Gefäßverschlüssen verantwortlich sein. Als Konsequenz dieser physischen Beeinträchtigungen steht das Risiko für eine vaskuläre Demenz.

Die vaskuläre Demenz und ihre Ursachen

Für eine reibungslose Funktion ist das menschliche Gehirn auf die optimale Versorgung mit Sauerstoff und Blut angewiesen. Sobald Areale im Gehirn nicht mehr ausreichend damit versorgt werden, kann es zu leichten Beeinträchtigungen bis zu starken Schädigungen kommen.
Wenn die Blutgefäße verengt oder gar verschlossen sind, kann es zu einem Schlaganfall kommen. Wenn Gefäße in diesem Kontext reißen oder platzen, wird die Versorgung des Gehirns mit sauerstoffreichem Blut direkt heruntergefahren und die nicht mehr oder nur noch mangelhaft versorgten Gehirnzellen sterben ab. Je nach Umfang und Art der betroffenen Gehirnzellen variieren auch die Symptome und der Krankheitsverlauf der vaskulären Demenzform.
Aufgrund einer schrittweisen Verengung der zum Gehirn führenden oder darin verlaufenden Blutgefäße kann es zu Krankheitsschüben kommen.
Sehr schnelle Entwicklungen und Verschlimmerungen von Symptomen zeigen sich nach einem Schlaganfall. Die medizinische Dramatik des Schlaganfalls stößt ebenso starke Folgesymptome an.

Der weitere Krankheitsverlauf ist abhängig von der Schwere der Gehirnschädigung. Und es kommt darauf an, welche Bereiche im Gehirn besonders betroffen sind. Denn jeder Bereich im Gehirn ist für bestimmte Funktionen zuständig.

Die ersten und leichten Anzeichen einer Demenz mit vaskulärer Ausprägung zeigen sich in der Relation zum Geschehen bei der Alzheimer-Demenz in der Regel früher. Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Formen liegt in dem Fakt, dass bei der vaskulären Demenz das Langzeitgedächtnis erst sehr spät in Mitleidenschaft gezogen wird.
Von einer vaskulären Demenz betroffenen Menschen fallen bereits in der frühen Phase durch ihre Probleme bei der verbalen Kommunikation auf. Das passende Wort oder den richtigen Namen zu finden wird zur geistigen Herausforderung, die immer weniger gemeistert werden kann. Der weitestgehende Verlust einer zusammenhängenden Sprache, eine Orientierungslosigkeit auf vertrauten Wegen, vermehrtes Schlafbedürfnis am Tag, so wie rapide und unbegründete Veränderungen bei der Stimmung ergeben ein Gesamtbild der Verwirrtheit.
Die Fähigkeit zur Konzentration und das objektive Urteilsvermögen nehmen ab. Den Patienten geht häufig die innere Motivation für ein aktives Leben verloren, dieser mentale Zustand kann bis zur völligen Teilnahmslosigkeit führen.
In späteren Krankheitsphasen kommt es zu Ausfällen auf der neurologischen Ebene, zum Beispiel ein unsicherer Gang und die Neigung zu Stürzen. Die Reflexe funktionieren nur noch verlangsamt und schwach. Auch Probleme bei der visuellen Wahrnehmung, partielle Lähmungen, Taubheitsgefühle in manchen Körperregionen, Depressionen und Inkontinenz können zu den späten Symptomen einer vaskulären Demenz gehören.

Die Frontotemporalen Demenz

Diese Form wird auch „Morbus Pick“ genannt und gehört zu den seltenen Demenzarten.
Die Symptome zeigen sich dabei gehäuft im Persönlichkeitsbereich. Betroffene zeigen hauptsächlich Veränderungen in ihrem sozialen Verhalten und ihrem Charakter.
Erkrankte Menschen haben ihre Aggressionen nicht mehr im Griff, sie verhalten sich häufig unbeherrscht. Schon eine Kleinigkeit kann zum Auslöser für eine starke Aggression werden. Im Spätstadium leiden die Betroffenen unter Störungen und Verlusten in den Bereichen Gedächtnis und Sprache.

Die Lewy-Körperchen-Demenz

Diese Demenzform wird durch die Ablage von Eiweißresten in den Gehirnzellen verursacht. Bereits in recht frühen Stadien kommt es zu starken Symptomen im mentalen Bereich. Die Patienten leiden unter visuellen Halluzinationen. Wahnvorstellungen im akustischen Bereich können ebenfalls auftreten, allerdings werden sie seltener als visuelle Halluzinationen bei Patienten mit einer Lewy-Körperchen-Demenz diagnostiziert.
Phasen der Konzentration und Aktivität wechseln sich häufig und schnell mit apathischen und verwirrten Zuständen ab. Auch das Gedächtnis ist in seiner Leistungsfähigkeit betroffen, allerdings erst in späteren Krankheitsphasen.
Unruhiger Schlaf, der von heftigen Bewegungen geprägt ist, gehört auch zu diesem Krankheitsbild. Viele Patienten reden oder schreien gar während des Schlafes. In späteren Phasen kann es zu extrem langen Tiefschlafperioden und/oder einer Depression kommen. Hinzu kommen Symptome, wie man sie von der Parkinson-Erkrankung her kennt, zum Beispiel Tremor (das Zittern der Hände), Rigor (Versteifung der Muskeln) und Akinese (Bewegungen erfolgen unsicher und verlangsamt). Durch die Akinese steigt das Sturzrisiko. Auch Sprachprobleme und Schluckstörungen fallen in das Symptombild der späten Phase dieser Demenzform.

Die vielfältigen Symptome der diversen Demenzen

Allen dementiellen Formen gemeinsam ist der Abbau der geistigen Fähigkeiten. In welchem Umfang und in welchen Zeitfenstern dieser Prozess geschieht, ist jedoch bei jeder Demenz-Form anders. Und natürlich ist jeder Patient ein Individuum, mit einem ganz eigenen Krankheitsgeschehen.
Die weiteren Symptome hängen von der jeweiligen Form der dementiellen Erkrankung ab.

Sind minimale bis generelle Probleme mit dem Gedächtnis bereits Demenz-Symptome?

Auch bei mental und physisch gesunden Menschen nimmt die Gedächtnisleistung im Alter ab. Wer also ab und zu bekannte Namen vergisst oder den Autoschlüssel öfter mal verlegt muss sich nicht gleich Sorgen über eine ernsthafte Erkrankung seines Gehirns machen.

Wie lässt sich eine Demenz zuverlässig identifizieren?

Die allgemeine Gedächtnisleistung lässt nach und auch die kognitiven Fähigkeiten der Betroffenen werden schwächer und weniger. Ganz praktisch bedeutet dieser Prozess, dass die erkrankten Personen sich nicht mehr daran erinnern können, was sie vor ein paar Minuten oder einer Stunde gesagt oder getan haben. Auch die ganz alltäglichen Herausforderungen, wie zum Beispiel die Erledigung der Hausarbeiten oder die eigene Körperpflege können nicht mehr ausreichend bewältigt werden.

Zu den frühen Symptomen kann auch eine Orientierungslosigkeit zählen. Eigentlich lang vertraute Wege werden von den Betroffenen nicht mehr wiedererkannt. Sie finden den Weg nach Hause oder zu anderen vertrauten Zielen nicht mehr.

Menschen mit dementieller Symptomatik leiden auch häufig unter einer Schlafstörung. Sie neigen zu kleinen Nickerchen am Tag und finden am Abend schlecht in den Schlaf, obwohl sie bereits am frühen Abend müde und schläfrig sind. Innerhalb des Nachtschlafes kommt es zu einer Verkürzung der so essentiell wichtigen REM-Schlafphasen und Betroffene finden kaum bis gar nicht in die Phase des Tiefschlafes.

Die verbale Kommunikation mit dementen Personen ist häufig von Pausen und Missverständnissen geprägt. Denn die erkrankten Menschen leiden unter Sprachproblemen und Wortfindungsstörungen.

Von Demenz betroffene Personen verändern sich auch in ihren psychischen und sozialen Charakteristika. Eine Veränderung der Persönlichkeit kann die Folge der Erkrankung sein. Vorher sanfte und freundliche Menschen verwandeln sich in aggressive Personen. Oder extrovertierte Menschen nehmen nicht mehr so recht am äußeren Leben teil und ziehen sich in sich selbst zurück.

Ganz typisch sind die blinden Flecken, die die Betroffenen gegenüber ihren Symptomen und Verhaltensauffälligkeiten aufweisen. Sie nehmen ihren geistigen Abbau nicht wahr und realisieren die Erkrankung nicht. Zu diesem Symptomkomplex gehört dann logischerweise auch, dass sie Fehler und Irrtümer nicht eingestehen wollen und können.

Die besondere Symptomatik der Alzheimer-Demenz

Zu den frühen Symptomen der Alzheimer-Erkrankung gehört die Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses. Ganz alltägliche Dinge und Begebenheiten können nicht mehr abgespeichert werden. Die Fähigkeit zur Konzentration geht mehr und mehr verloren. Die Betroffenen leiden unter einer Verwirrtheit.
Dazu kommen Störungen in Sachen geografischer Orientierung und verbaler Sprache. Auch der Geruchssinn ist meist schon in einer frühen Phase der Demenz betroffen, meist kommt es zu einem schleichenden Verlust der Fähigkeit, Gerüche wahrzunehmen und sinnvoll zu identifizieren.
In späteren Stadien der Erkrankung verlieren die Betroffenen ihr Zeitgefühl. Auch das Langzeitgedächtnis wird nun immer mehr in Mitleidenschaft gezogen. Alzheimer-Erkrankte können sich nur noch bruchstückhaft und irgendwann gar nicht mehr an ihre Vergangenheit erinnern. Sogar lang vertraute Menschen, wie Kinder und der Ehepartner werden nicht mehr erkannt.

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Der Verlauf einer Demenz

Wie bereits beschrieben, unterscheiden sich die Krankheitsverläufe der einzelnen Formen. Zudem sind die individuellen physischen und psychischen Voraussetzungen bei jedem Menschen anders, und auch diese Faktoren beeinflussen die Krankheit.

Als Kriterium für den Schweregrad einer dementiellen Erkrankung wird in klinischen Studien der Mini-Mental-Status-Test (MMST) verwendet.

Welcher Arzt sollte bei einem Verdacht auf Demenz zu Rate gezogen werden?

Bevor ein Facharzt konsultiert wird, sollte zunächst der Hausarzt angesprochen werden. Wenn der Allgemeinmediziner das Krankheitsbild Demenz nicht ausschließen kann, wird er den Betroffenen zu einem Neurologen oder einem Facharzt für Psychiatrie und/oder Neurologie überweisen.
Viele Krankenhäuser bieten spezielle Sprechstunden oder Ambulanzen an, in denen medizinische Fachärzte mit Spezialisierung auf dementielle Erkrankungen diagnostizierend und beratend tätig sind.

Kann man einer Demenz präventiv begegnen?

Viele Krankheitsauslöser sind noch nicht völlig erforscht. Was man heute sicher weiß ist, dass eine Vorbeugung darin besteht, die Risikofaktoren zu minimieren. Risikofaktoren für einen Schlaganfall und damit verbunden für eine vaskuläre Demenz sind eine ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung, Rauchen, Alkoholmissbrauch und Übergewicht.

Die Diagnoseerstellung

Um sich ein Bild zu machen, wird der Hausarzt ein Gespräch mit dem Betroffenen führen.
In diesem Gespräch geht es um die eigene Einschätzung des Patienten, Wie bewertet er selbst seine aktuelle Gedächtnisleistung? Sind ihm Veränderungen in den Bereichen Verhalten und Stimmung aufgefallen? Welche Rückmeldungen erhält er von seinen Familienangehörigen über diese Punkte?

Der Hausarzt kennt die Vorerkrankungen und damit verbundenen aktuellen Medikamenteneinnahmen. Falls es sich nicht um den mit dem Patienten vertrauten Hausarzt handelt, sollten diese Punkte unbedingt angesprochen werden.
Eventuell und natürlich nur mit der Zustimmung des Betroffenen werden auch die Angehörigen befragt.

Im Anschluss an die Sprechstunde wird der Mediziner einige Bluttests veranlassen, sowie eine körperliche Untersuchung durchführen. Ziel dieser Untersuchungen ist es unter anderem, eine sekundäre Demenz aufgrund einer Funktionsstörung der Schilddrüse oder durch einen erheblichen Mangel am Vitamin B12 festzustellen oder auszuschließen.

Im Rahmen von fachärztlichen Untersuchungen wird neben neurologischen Tests auch ein MRT (Magnetresonanztomografie) durchgeführt. Auf den Bildern des MRT können Fachleute Veränderungen im Gehirn erkennen, die auf eine Demenz hinweisen können.
Auch ein CT liefert wertvolle Informationen, anhand der CT-Bilder können Blutungen im Gehirn oder ein Tumor diagnostiziert oder eben ausgeschlossen werden.
Eine spezielle Untersuchung des Nervenwassers, die sogenannte Liquor-Diagnostik wird bei einem Verdacht auf eine Alzheimer-Demenz absolviert.
Sollte es einen begründeten Verdacht auf die Variante der Lewy-Körperchen-Demenz geben, werden spezielle nuklearmedizinische Tomographien durchgeführt: Die SPECT (Single Photon Emission Computed Tomographie) und die PET (Positronen-Emissions-Tomographie) weisen Veränderungen von Proteinen und Stoffwechsel im Gehirn nach.
Eine Untersuchung der Halsgefäße mit Ultraschall wird beim Verdacht auf eine vaskuläre Demenzform durchgeführt.

Eine relativ zuverlässige Diagnose über die jeweilige Art der Demenz kann nur auf der Basis von intensiven Patientengesprächen, mentalen Tests und medizinischen Untersuchungen getroffen werden.

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Die Früherkennung von dementiellen Erkrankungen

Im Bereich der Demenzen ist die Früherkennung unglaublich wichtig, denn gerade in den ersten Phasen der Krankheit kann noch effektiv gegengesteuert werden. Darum ist es angeraten, bei einem Verdacht auf Demenz bei einem Angehörigen, direkt den Hausarzt darauf anzusprechen.

Der MoCA-Test leistet wichtige Arbeit in Sachen Früherkennung

MoCA iat die Abkürzung für den Montreal Cognitive Assessment Test. Dieser Test begutachtet den Patienten in Hinsicht auf dessen sprachliche Kompetenzen, Gedächtnisleistungen, geografisches und visuelles Orientierungsvermögen, die Fähigkeit zur Fokussierung und die Eigenkontrolle, respektive die Selbstregulation.

Diagnose Demenz – Wie geht es jetzt weiter?

Die Diagnose Demenz ist immer erschütternd, schließlich handelt es sich um ein unheilbare Krankheit. Die Betroffenen, ihre Familie und das weitere soziale Umfeld müssen sich darauf einstellen, dass große Veränderungen auf sie zukommen. Die geistige und dann auch die körperliche Leistungsfähigkeit wird kontinuierlich abnehmen.
Aber niemand wird damit alleine gelassen, Betroffene und Angehörige finden Hilfe und Beratung bei Gesundheits- und Sozialämtern oder auch bei Wohlfahrtsverbänden, Pflegediensten, Demenzambulanzen in Kliniken und Selbsthilfegruppen.

Hilfreich sind ebenfalls folgende Institutionen:

Die deutsche Seniorenliga
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft
Die Alzheimer Forschung Initiative e.V.

https://stereotaxie.uk-koeln.de/

Die Demenz-Therapie

Die gute Nachricht: Je früher die Behandlung einer Demenz beginnt, umso effektiver kann sie den Verlauf verbessern und die Zunahme und/oder Verschlimmerung der Symptome verzögern. Allerdings sind die meisten Schädigungen im Gehirn irreversibel. Und eine Demenz von primärer Art ist nicht heilbar. Doch mit einer früh einsetzenden Behandlung kann alles für die optimale Lebensqualität des Betroffenen getan werden.

Medikamente gegen Demenz – welche Antidementiva gibt es?

Antidementiva hemmen die Acetylcholinesterase. Acetylcholinesterase ist ein Enzym, welches Acetylcholin abbaut. Der Nervenbotenstoff Acetylcholin ist jedoch unverzichtbar für die Verbindungsaufnahme und Kommunikation zwischen den Hirnnervenzellen. Aus diesem Grund ist das Medikament speziell für die Linderung der Alzheimer-Demenz geeignet. Besonders in den ersten Krankheitsphasen verstärkt der Acetylcholinesterase-Hemmer die geistigen Leistungen der Patienten und sorgt dafür, dass die Gehirnleistung länger bestehen bleibt.

Der Wirkstoff Memantin wird in den Spätstadien der Alzheimer-Demenz verschrieben. Er verhindert, dass der Nervenbotenstoff Glutamat das Gehirn des Patienten schädigt. Alzheimer-Betroffene weisen meist eine zu große Menge an Glutamat im Gehirn auf. Ein Überschuss an Glutamat lässt die Zellen absterben. Memantin blockiert die Stellen im Gehirn, an denen Glutamat sich ankoppelt.

Menschen mit einer dementiellen Erkrankung sind häufig von Depressionen betroffen. In diesen Fällen helfen Antidepressiva.

Neuroleptika wiederum können bei Betroffenen helfen, die unter Wahnvorstellungen, Aggressivität oder Unruhe leiden.

Ein Fokus bei der Behandlung der vaskulären Demenz liegt auf der Verhinderung von weiteren Zerstörungen der Blutgefäße. Liegen erhöhte Fettwerte vor, so helfen Lipidsenker, diese zu senken und gleichzeitig die Gefäße zu schützen.
Gegen hohen Blutdruck im Rahmen der vaskulären Demenz werden Blutdrucksenker verschrieben.

Verhaltenstherapie, Logotherapie, Ergotherapie, Psychotherapie und weitere Therapieformen

Neben der medikamentösen Behandlung der Betroffenen stehen verschiedene Therapien im Fokus der Behandlung, die unter anderem das Gedächtnis stärken, die Konzentrationsfähigkeit fördern, das Selbstwertgefühl unterstützen und ganz allgemein dabei helfen, die Herausforderungen des Alltags zu meistern.
Das Gedächtnistraining fördert die Betroffenen mental. Eine Musiktherapie kann ebenfalls viel bewirken, sie kann auch mit dem Gedächtnistraining kombiniert werden, zum Beispiel durch das gemeinsame Singen von lang vertrauten Liedern.
Spezielles Gehtraining und allgemeine Physiotherapie unterstützen den Patienten auf der körperlichen Ebene. Durch diese Therapien werden wichtige Muskeln trainiert und auch das Gleichgewicht erfährt eine Stärkung.
Im Falle von Inkontinenz hilft ein Toilettentraining.

So stehen eine Vielzahl von Therapien zur Verfügung, bei deren Auswahl sich die Ärzte und Therapeuten immer auf den jeweils individuellen Zustand des Kranken beziehen müssen. Dabei sind auch Informationen von Angehörigen oder Mitbewohnern von unschätzbarem Wert.

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Der Umgang mit Demenz-Erkrankten

Ihre Fähigkeit zur Kommunikation nimmt schrittweise ab. Hier folgen einige Empfehlungen, wie die Kommunikation mit Betroffenen trotzdem respektvoll und möglichst harmonisch gestaltet werden kann:

Besonders in späten Stadien der Krankheit verhalten sich demente Personen ähnlich wie Kinder. Und doch sind sie Erwachsene und empfinden sich auch selbst so. Das Selbstbild ist durch die Krankheit meist schon recht angegriffen und zerbrechlich. Sprechen Sie mit einem dementen Patienten stets respektvoll und nicht in Kleinkindsprache.
Augenkontakt ist ganz wichtig bei der Kommunikation
Die meisten Demenzkranken registrieren es sehr genau, wenn sie durch andere Menschen herabgesetzt oder gar gedemütigt werden. In der Gegenwart von dementen Menschen sollte nie so über sie gesprochen werden, als wenn sie sich gar nicht mit im Raum befinden würden.
Auch ein Flüstern mit Dritten wirkt negativ auf den Kranken
Rücksichtnahme auf das langsame Tempo beim Denken sollte selbstverständlich sein. Eine demenzkranke Person benötigt mehr Zeit zum Beantworten einer Frage.

Der Alltag

Menschen mit dementiellen Erkrankungen zeigen ein starkes Bedürfnis nach Routinen, Regelmäßigkeiten und Ordnung. Ein fester Fahrplan im Alltag für die Mahlzeiten, die Pflege und den Schlaf ist wichtig. Dabei können Menschen, die sich bereits in Spätstadien der Krankheit befinden mit der Uhrzeit nicht mehr viel anfangen. Viel wichtiger ist deshalb eine immer wiederkehrende Reihenfolge der Tätigkeiten und Tagesphasen.

Die lichten Augenblicke

Es ist bei jedem Betroffenen unterschiedlich, aber bei den meisten kommen lichte Augenblicke in jedem Stadium der Krankheit vor. Dann begreift es der Patient plötzlich und mit schmerzhafter Klarheit, wie es um seinen geistigen Zustand bestellt ist. In solch schmerzlichen Augenblicken braucht der kranke Mensch besonders viel Verständnis und Trost.

Empfinden von Demenz betroffene Menschen noch Empathie für ihr Gegenüber?

Auch wenn die Demenz die Kranken dazu bringt, immer tiefer in ihre ganz eigene Welt zu versinken, so bedeutet das nicht, dass er keine Empathie mehr besitzen kann. Eine Vorstellung über das, was sein Mitmensch gerade bewegt oder fühlt bleibt zum Teil erhalten. Wenn diese Vorstellung früher eher auf das Wissen fokussiert war, wird es im Laufe des Krankheitsgeschehen von einem intuitiven Fühlen ersetzt. Da Worte in der Kommunikation ihre Wichtigkeit verlieren, können sie auch nicht mehr täuschen. Viele Betroffene entwickeln eine besondere Feinfühligkeit für die Emotionen ihrer Angehörigen oder Freunde.

Was soll geschehen, wenn demente Menschen ununterbrochen auf Hilfe angewiesen sind?

Diese Frage sollte man sich als Angehöriger früh genug stellen. Die Krankheit ist nicht heilbar, Medikamente und Therapien können den Verlauf nur mildern und verzögern.
Kann eine Hilfe und Pflege, die rund um die Uhr benötigt wird zu Hause geleistet werden? Wäre der Einsatz eines ambulanten Pflegedienstes eine Teillösung des Problems?
Oder fühlt man sich komplett überfordert mit der Pflege zu Hause? Welches Pflegeheim kommt in Frage? Die Auswahl des Pflegeheims ist so wichtig für alle Beteiligten, man sollte sich deshalb früh genug umschauen.
Niemand sollte sich Selbstvorwürfe machen, der als Angehöriger die Pflege daheim nicht leisten kann oder möchte. Denn mit einem überforderten Angehörigen ist auch dem Kranken nicht gedient.

WURDE BEI IHNEN ODER JEMANDEM DEN SIE KENNEN, EINE ALZHEIMER-KRANKHEIT IM FRÜHEN STADIUM DIAGNOSTIZIERT?

Für eine Studie, die einen anderen Ansatz zur Therapie einer leichten Alzheimer-Krankheit untersucht, werden Teilnehmer gesucht.


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