Alzheimer Warnzeichen- Alzheimer und Demenz sind Krankheiten, die meistens erst nach dem 60. Lebensjahr auftauchen. Trotzdem wissen Forscher dank einer Alzheimer Studie, dass erste Faktoren schon viel früher auftreten. Wer diese hat, kann ein Alzheimer Risiko eventuell schon in früheren Jahren deutlich reduzieren.
Grundsätzlich gehört Alzheimer zu den Krankheiten, für die es eine genetische Disposition gibt. Litten die Großeltern oder Eltern an Alzheimer, müssen auch jüngere Menschen besonders wachsam bleiben.
Ein Grund zur Panik sollte eine solche Veranlagung trotzdem nicht sein. Im Rahmen einer US-amerikanischen Alzheimer Studie wurden jetzt zwei neues Erkenntnissen gewonnen, die Frühwarnzeichen ab dem 35 Lebensjahr identifizierten.
Einmal erkannt, können Betroffene Menschen aktiv einwirken und diese Frühwarnzeichen behandeln, bevor sich eine Alzheimer Krankheit manifestieren kann.
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Alzheimer heute: 1,6 Millionen Betroffene in Deutschland
Weltweit leiden rund 26 Millionen Menschen an Demenz. In Deutschland sind mit Stand 2020 1,6 Millionen Menschen betroffen. Alzheimer ist dabei die häufigste Form der Demenz.
Jedes Jahr kommen schätzungsweise 300.000 neue Fälle dazu. Prognosen zufolge wird diese Entwicklung weiter zunehmen und schon 2050 könnten jährlich 2,4 bis 2,8 Millionen Menschen an Demenz erkranken – Forscher werten das als alarmierende Zahlen.
Grund genug, der Alzheimer Krankheit weiter auf den Grund zu gehen und an deren Entstehung und Behandlung zu forschen. Bis heute beschränkt sich die Alzheimer Therapie auf die Verabreichung von Medikamenten, die das Fortschreiten hinauszögern und bestimmte Störungen ausgleichen können. Heilbar ist die Krankheit aber nicht.
Alleine aus diesem Grund legen Experten derzeit einen ebenso großen Wert auf die Vorbeugung wie auf eine zukünftig hoffentlich mögliche Heilung.
In Alzheimer Studien wurde das Genom intensiv hinsichtlich bestimmter Risikofaktoren untersucht. Weiter beobachteten Forscher weltweit andere Übereinstimmungen bei betroffenen Menschen.
Bei etlichen Alzheimerpatienten wurde beispielsweise eine bestimmte Bakterienart in der Nase gefunden, auffallend viele Alzheimerpatienten erlitten einen Herzinfarkt und bei weiteren kam es zu Zahnausfällen.
Wissenschaftler aus Boston identifizierten jetzt weitere Warnzeichen, die jeder ab dem 35. Lebensjahr bei sich beobachten kann. Tauchen mehrere Hinweise auf, lohnt es sich, diese mit dem Hausarzt weiter unter Beobachtung zu behalten.
Alzheimer Warnzeichen- Als Basis diente eine Herzstudie
Für ihre Studie analysierten Forscher der Boston University School of Medicine (BUSM) Daten aus der Framingham Heart Study. Die durchweg erwachsenen Teilnehmer der Herzstudie wurden alle vier Jahre untersucht. Dabei wurden unter anderem Blutfettwerte (HDL, LDL, Triglyceride), der Blutzuckerspiegel und der Blutdruck untersucht.
Weitere Faktoren waren Rauchen und der Body-Mass-Index (BMI).
Diese Daten wurden nun von den Bostoner Wissenschaftlern erneut analysierten, um mögliche Zusammenhänge mit der Alzheimer Krankheit zu identifizieren und damit die Alzheimer Behandlung und Vorsorge zu vereinfachen. Dabei unterteilten sie die Probanden in drei verschiedene Altersgruppen ein: 35- bis 50-Jährige, 51- bis 60-Jährige und 61- bis 70-Jährige.
Die Verbindung von HDL und Blutzucker zu Alzheimer
HDL ist auch als „gutes“ Cholesterin bekannt. In der Altersgruppe der 35- bis 50-Jährigen zeigten niedrige Werte des „guten“ Cholesterins eine Verbindung zu einer späteren Alzheimer-Erkrankung.
Auch in der Gruppe der 51- bis 60-Jährige zeigte dieser Blutfettwerte einen Bezug zu Alzheimer. Weswegen beide Altersgruppen den HDL-Wert im Blick behalten sollten.
Ein weiterer alarmierender Wert, den schon 35-Jährige gut im Blick behalten können, ist der Blutzuckerwert. Ein hoher Glukosewert kann nicht nur die Basis für Diabetes, sondern auch für Alzheimer sein.
Als Orientierungswert galten 15 mg/dL: Steigt der HDL Wert um 15 mg/dL kann das Alzheimer Risiko um 15 bis 18 Prozent gesenkt werden. Im Fall von Glukose ist ein Ansteigen des Spiegels um 15 mg/dL negativ zu bewerten, denn er ist mit einem um 14,5 Prozent erhöhten Alzheimer-Risiko verbunden.
In diesem Zusammenhang empfahlen Wissenschaftler das Trinken von Mate-Tee, denn der wirkt angenehm anregend, hemmt Heißhunger und hilft, Cholesterin und Blutzucker zu regulieren.
Alzheimer Warnzeichen-Was bedeuten die Studienergebnisse für den Einzelnen?
Der Studienautor Xiaoling Zhang erklärte dazu: „Die Studienergebnisse zeigen erstmals, dass bestimmte Risikofaktoren für Herzerkrankungen ab 35 Jahren auch dazu beitragen, dass man Alzheimer entwickelt. Bei HDL handelt es sich um eine neue Erkenntnis, denn der Wert wurde bisher nicht so klar mit Alzheimer in Zusammenhang gebracht“.
Die ebenfalls an der Studie beteiligte Dr. Lindsay A. Farrer ergänzte diese Aussage: „Maßnahmen, die sich auf Cholesterol und den Glukosespiegel beziehen und schon im frühen Erwachsenenalter vorgenommen werden, können die kognitive Gesundheit im späteren Alter verbessern.“
Die Wissenschaftler raten daher jedem – egal ob mit Alzheimer in der Familie oder nicht, die Blutfettwerte und den Blutzucker immer gut im Blick zu behalten. Wer das tut, schützt sich womöglich effektiv vor für Herzerkrankungen, Diabetes und Alzheimer.